Informatik Dr. rer. nat. Stefan Valentin

(geb. 1978) studierte von 1998 bis 2004 Kommunikationswissenschaft und Elektrotechnik an der Technischen Universität Berlin. Ab 2005 promovierte er an der Universität Paderborn am Institut für Informatik bei Prof. Holger Karl. Während seiner Doktorarbeit lehrte er am International Centre for Theoretical Physics (ICTP) in Trieste, Italien, zum Thema drahtlose Kommunikation in Entwicklungsländern und forschte an der Carleton University, in Ottawa, Kanada an kooperativen Funknetzen. Seine Dissertation mit dem Titel “Cooperative Relaying and its Application – From Analysis to Prototypes“ schloss er im Jahr 2010 mit Auszeichnung ab. Seit Januar 2010 arbeitet er als Research Engineer bei den Bell Labs der Alcatel-Lucent Deutschland AG in Stuttgart. Hier leitet er ein Forschungsprojekt, in dem er untersucht, wie Smartphones die Mobilfunknetze verändern und wie das Netz sie besser unterstützen kann.

Siegerbeitrag
Jeder kennt sie und jeder ärgert sich über sie: Funklöcher. Meist entstehen sie bei der schnellen Fahrt im Auto oder im Zug, wenn die Verbindung zwischen Handy und dem nächsten Funkmast unterbrochen wird. Stefan Valentin erforschte in seiner Dissertation die Lösung des Problems. Zu sogenannten kooperativen Netzwerken zusammengeschlossen, „leihen“ sich Handys die Antennen von anderen Geräten, die sich gerade in der Nähe befinden. So empfangen sie mehr Signale — Funklöcher könnten damit schon bald verschwinden, denn seine Technik wird derzeit für Mobilfunksysteme standardisiert. Der Leser wird in seinem Beitrag Wer kooperiert funkt besser zum Beobachter einer Produktentwicklung: Klar strukturiert und chronologisch beschreibt der Informatiker sämtliche Entwicklungsschritte – von der rein technischen Umsetzung, über die Kostenoptimierung und schließlich den Feldversuch. Einprägsame Beispiele aus dem Alltag flicht er geschickt dort ein, wo die rein technische Beschreibung der Materie zu theoretisch geworden wäre.

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